Die Welt, wie sie einst existierte, gibt es nicht mehr. Alles, was hier jemals geschah, bleibt für immer vergessen, tief verborgen, als wäre es nie dagewesen...

Einst war dies ein lebhafter Ort, erfüllt vom Lachen der Kinder und dem Plätschern des Wassers. Doch nun lag es still da – das verlassene Schwimmbad.

Karl war der Bademeister dieses Bads. Bekannt für seine raue Art und seine unfreundlichen Bemerkungen, wurde er von den Badegästen kaum gemocht. Doch sie duldeten ihn, weil er seine Arbeit gut machte. Mit seiner Trillerpfeife und seinen strengen Blicken sorgte er dafür, dass die Regeln eingehalten wurden.

Aber eines Tages änderte sich alles.

Eine gewaltige Naturkatastrophe traf die Stadt. Ein Erdbeben der Stärke 8 erschütterte die Erde, gefolgt von einem heftigen Sturm, der alles verwüstete. Die Menschen flohen in Panik, suchten Schutz vor den tobenden Naturgewalten. Doch Karl blieb in seinem Schwimmbad – stur wie immer. Er glaubte, dass die massiven Wände ihn schützen würden.

Als das Erdbeben und der Sturm vorüber waren, lag die Stadt in Trümmern. Die meisten Gebäude waren eingestürzt, die Straßen unpassierbar. Das Schwimmbad hatte schwer gelitten, doch es stand noch. Karl, der in einer Ecke des Bads Zuflucht gesucht hatte, war der einzige Überlebende.

Die Tage vergingen, und Karl wurde von der Außenwelt abgeschnitten. Die Vorräte gingen zur Neige, und das Schwimmbad wurde zu seinem Gefängnis. Die Einsamkeit begann an seinem Verstand zu nagen.

Er wanderte durch die leere Halle, sprach mit sich selbst und erinnerte sich an die Zeiten, in denen das Schwimmbad noch voller Leben war. Doch mit der Zeit wurde er wahnsinnig. Er glaubte, die Badegäste hätten ihn absichtlich verlassen, weil sie ihn verachteten. Er begann, imaginäre Gespräche zu führen, meckerte mit unsichtbaren Badegästen und verhängte Strafen für Regelverstöße, die niemand begangen hatte.

Er pfiff mit seiner Trillerpfeife nach Kindern, die nicht da waren.

Die wenigen Überlebenden der Stadt, die das Schwimmbad nie betraten, hörten in den Nächten sein irres Lachen durch die Ruinen hallen...